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Ehrenamt im Jugendamt

Ehrenamt in der Kinder- und Jugendhilfe: Engagement mit großer gesellschaftlicher Bedeutung

Ehrenamtliches Engagement in der Kinder- und Jugendhilfe – Eine starke Tradition

Das Ehrenamt hat in der Kinder- und Jugendhilfe eine lange und bedeutende Tradition. Ob in der Jugendverbandsarbeit, in Jugendzentren, bei Beteiligungsformaten wie Jugendparlamenten oder in anderen Projekten. Jugendliche und Erwachsene bringen sich auf vielfältige Weise ehrenamtlich ein. Dieses Engagement wird durch hauptamtliche Fachkräfte in kommunalen Einrichtungen sowie durch die Jugendämter unterstützt und begleitet.

Kinderschutz und Ehrenamt: Verantwortung mit Unterstützung

Ein zentrales Aufgabengebiet der Jugendämter ist der Kinderschutz. Auch hier spielt das Ehrenamt eine wichtige Rolle. Die Jugendämter beraten und unterstützen ehrenamtlich tätige Vereine und Verbände, etwa bei der Entwicklung von Schutzkonzepten, bei der Beantragung von Führungszeugnissen oder in anderen relevanten Bereichen, um die Sicherheit der Kinder zu gewährleisten.

Pflegeeltern als ehrenamtliche Familien – Ein Zuhause auf Zeit

Ein besonders verantwortungsvoller Bereich des Ehrenamts ist die Tätigkeit als Pflegeeltern. Pflegekinderdienste der Jugendämter oder freier Träger gewinnen, qualifizieren und begleiten Pflegefamilien. Trotz einer finanziellen Aufwandsentschädigung ist die Motivation der Pflegeeltern meist idealistisch: Sie bieten Kindern, die nicht in ihrer Herkunftsfamilie leben können, ein liebevolles, sicheres Umfeld. Ihr Beitrag ist von unschätzbarem gesellschaftlichem Wert.

Integration junger Geflüchteter durch ehrenamtliches Engagement

Im Kontext der Integration junger Geflüchteter, sowohl mit ihren Familien als auch als unbegleitete minderjährige Ausländer (umA), leisten Ehrenamtliche wertvolle Arbeit. Sie unterstützen in Bereichen wie Sprachförderung, Alltagsbewältigung oder als kulturelle Vermittler. Besonders effektiv ist die Unterstützung durch ehemalige umA, die aus eigener Erfahrung sprechen und so glaubwürdig und hilfreich agieren können.

Ehrenamt in der Kindertagesbetreuung

Auch in Kindertageseinrichtungen (Kitas) sind Ehrenamtliche aktiv. Sei es bei Vorlesestunden, Bastelaktionen oder Bewegungsangeboten. Kitas profitieren von der Unterstützung engagierter Freiwilliger, die von den Fachberatungen der Jugendämter begleitet werden.

Stärkung ehrenamtlicher Vormundschaften

Mit der Vormundschaftsreform 2023 wurde das Ehrenamt im Bereich der ehrenamtlichen Vormundschaft gestärkt. Die Reform zielt darauf ab, die Rechte von Kindern und Jugendlichen besser zu schützen und ehrenamtliche Vormünder fachlich zu unterstützen. Detaillierte Informationen und hilfreiche Materialien stehen über verschiedene Fachportale zur Verfügung.

Weitere Informationen erhalten Sie unter folgenden Links: 

Frühe Hilfen: Unterstützung von Anfang an

Die Frühen Hilfen bieten Familien ab der Schwangerschaft bis zum dritten Lebensjahr des Kindes niedrigschwellige Unterstützung. Ehrenamtliche leisten hier einen wichtigen Beitrag, etwa durch Besucherangebote, Alltagshilfen oder Beratung. In NRW wird das Thema durch die Landeskoordinationsstelle Frühe Hilfen im MKJFGFI begleitet. Die Qualitätssicherung und Weiterentwicklung des ehrenamtlichen Engagements ist dabei ein zentrales Anliegen.

Weitere Informationen erhalten Sie unter folgendem Link: 

Freiwilligendienste: Bufdis und FSJ in der Kinder- und Jugendhilfe

Neben klassischen Ehrenämtern sind auch Freiwilligendienste wie das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) oder der Bundesfreiwilligendienst (BFD) eine wichtige Unterstützung der Kinder- und Jugendhilfe. Freiwillige unterstützen unter anderem in Wohngruppen, bei Freizeitangeboten oder in Bildungsprojekten.

Kommunale Unterschiede in der Ehrenamtskoordination

Da die knapp 600 deutschen Jugendämter kommunal organisiert sind, unterscheidet sich die Umsetzung und Koordination von Ehrenamt von Kommune zu Kommune.